Über die Konferenz


Die Welt 100 Jahre nach dem Tod Rudolf Steiners

Gegenwärtig erleben wir die Gefahr einer immer größer werdenden Chaotisierung und Zerspaltung – in der Welt, in lokalen Gemeinschaften und im Menschen selbst. (Beispielsweise Globalisierung gegen Nationalismus; kollektive Impulse gegen Isolationismus; neue Krankheitsformen.) In diesem Jahr wollen wir die Gefahren in unserer heutigen Situation erforschen und zugleich neue Perspektiven auf deren potentielle Verwandlung und Heilung eröffnen.

Eine dreitägige Konferenz über die tieferen historischen Herausforderungen für Europa im 20. und 21. Jahrhundert

Absage des Konferenztermins im Mai

Leider kann die Tagung vom 16.-18. Mai 2025 krankheitsbedingt nicht stattfinden. Der neue Termin für Herbst 2025 wird noch festgelegt.


Vortragende


Terry Boardman

Terry Boardman

ist ein freiberuflicher Übersetzer aus dem Englischen (aus dem Deutschen und Japanischen), Schriftsteller und Dozent für Geschichte und Zeitgeschehen. Er engagiert sich seit 1982 für die Anthroposophie und hat zahlreiche Artikel und zwei Bücher veröffentlicht: Mapping the Millennium - Behind The Plans of the New World Order (2. Auflage 2013) und Kaspar Hauser - Where Did He Come From? (2006) Letzteres ist auch auf Tschechisch bei Grada erschienen: Zahadny Kaspar Hauser (2009). Seine Frau ist Japanerin und sie haben einen Sohn, der mit seiner japanischen Frau und ihren drei kleinen Kindern in Südengland lebt.

Markus Osterrieder

Markus Osterrieder

wurde 1961 in München geboren. Nach seinem Studium in München, Toulouse und Warschau und einer mehrjährigen Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Osteuropa-Institut München arbeitet er als freiberuflicher Historiker, Autor und Dozent in vielen Ländern von den britischen Inseln bis Iran und Russland, vor allem zu Fragen des Kulturaustauschs und der Kulturvermittlung zwischen Ost und West. Buchveröffentlichungen u.a. Sonnenkreuz und Lebensbaum (1995, Neuauflage 2023) und Welt im Umbruch (2014).

Richard Ramsbotham

Richard Ramsbotham

ist Schriftsteller und Theaterschaffender. Er unterrichtete von 1989 bis 1993 an der Universität Warschau und ist Autor von Who Wrote Bacon, dem Stück Rewinding the War und einem Stück über den russischen Schriftsteller Andrej Belyj. Die Beziehungen zwischen West-, Mittel- und Osteuropa sind ihm von großem Interesse und Teil seines Lebens.

Anežka Janátová

Anežka Janátová

Sie arbeitete als Psychologin und später als Direktorin des Jedlička-Heims für Menschen mit Lernschwierigkeiten und physischen Behinderungen. Sie gründete die Tabor-Akademie für soziale Künste und rief die Tabor-Stiftung sowie die Assziation für Sozialtherapie und Heilpädagogik in der Tschechischen Republik ins Leben. Seit 2008 ist sie Landesvertreterin der Anthroposophischen Gesellschaft in der Tschechischen Republik.


Programm 2025

16. - 18. Mai 2025 in der Anthroposophischen Geselschaft, Hošťálkova 392/1d, Prag 6 - Břevnov

Hier finden Sie die Themen der diesjährigen Konferenz. Die Konferenz beginnt am Fritag 16. Mai um 16 Uhr (Anmeldung) und schlieset am Sontag 18. Mai um 15 Uhr ab. Das ausführliche Programm wird in Kürze hier veröffentlicht werden. Nach Erhalt Ihrer Anmeldung werden Sie das detaillierte Programm zusammen mit weiteren Informationen zur Konferenz per e-Mail erhalten.

Die Kriegsmetapher als Verzerrung einer „europäischen Idee“ / Markus Osterrieder

Auf die großen weltpolitischen Veränderungen reagieren Politiker und Medien der Europäischen Union mit einer milliardenschweren Initiative zur Aufrüstung Europas, die unter dem Motto "Rearm Europe / Bereitschaft 2030" verkauft wird. Wie schon die Ausrufung einer Covid-19-Pandemie erfolgt mit Hilfe von Drohszenarien plakativ der Appell an den Zusammenhalt der Bevölkerung.  Doch ist dies erneut eine orchestrierte Ablenkung von den Wandlungen, die sich in der Wesenheit des Menschen vollziehen und die sich in der Imagination eines „Kindes Europas“ und seiner Kräfte verbergen.

Ichsinn und dialogisches Prinzip / Markus Osterrieder 

Europa erlitt mit Beginn des 20. Jahrhunderts nicht nur die Verheerungen eines ersten Weltkrieges, sondern empfing die Keime eines gedanklichen Durchdringens neuer menschlicher Fähigkeiten, die wir zur Ausgestaltung eines gesundenden sozialen Lebens dringend benötigen. Diese Fähigkeiten können auf das Leben des „Kindes Europas“ Kaspar Hauser zurückgeführt werden.

„Mit diesem Ichsinn nehmen wir nicht unser eigenes Ich wahr, jenes Ich, das uns auf der Erde erst zugekommen ist, sondern mit diesem Ichsinn nehmen wir die Iche der anderen Menschen wahr. Also alles dasjenige, was uns mit einem Ich behaftet entgegentritt in der physischen Welt, das nehmen wir mit diesem Ichsinn wahr.“ (Rudolf Steiner, 2.9.1916)

Warum „führt“ Großbritannien eine „europäische“ Kampagne gegen Russland? / Terry Boardman

Vielen ist klar, dass neben dem Regime von Zelenskyj Großbritannien die Kriegstrommeln im Ukraine-Krieg am lautesten gerührt hat. Warum ist das so? Etwa 400 Jahre nach dem Prager Fenstersturz von 1618 und 100 Jahre nach dem Tod von Rudolf Steiner werden Europas „Führer“ ihre Bevölkerungen erneut in einen Krieg von kontinentalem Ausmaß treiben, wie zuletzt 1939? Haben die Europäer in 80 Jahren nichts gelernt? Wo liegen hier die wahren Interessen Europas? Die Anthroposophie ist der moderne rosenkreuzerische Weg; wie kann sie Licht in die aktuelle geopolitische Situation bringen?

Das Phänomen Trump verstehen / Terry Boardman

Trump ist eindeutig kein gewöhnlicher Politiker, er ist ein historisches Phänomen. Kein anderer US-amerikanischer Staatsmann wurde so gehasst, verunglimpft, gelobt und vergöttert. Ist er einfach ein rückwärtsgewandter Agent des Chaos in der Weltpolitik oder ein positiver „Unterbrecher“? Amerikanischer Nationalist, Zionist oder Globalist? Was verrät sein Auftreten über den aktuellen Zustand der USA? Und was könnte er mit dem Propheten Mohammed und Helena Petrovna Blavatskaja gemeinsam haben?

Der Michaelische Strom in der modernen Kultur und seine Umkehrung / Richard Ramsbotham 

In diesem Vortrag werden die groß angelegten Initiativen von Daniel Dunlop und Walter Johannes Stein in den 1920er-, 1930er- und 1940er-Jahren untersucht, die darauf abzielten, im Einklang mit Rudolf Steiners Werk über die Umgestaltung der Gesellschaftsordnung und den michaelischen Forderungen der heutigen Zeit einen tiefgreifenden positiven Wandel im politischen und wirtschaftlichen Bereich herbeizuführen. Es wird auch die Opposition untersucht, die dies hervorrief, in der Regel in Form von Gegeninitiativen, die zwar ähnlich erschienen, aber in Wirklichkeit ganz andere Ziele verfolgten. Diese Gegenbewegung zum Michaelischen Strom mit seiner Umkehrung hat immer mehr an Stärke gewonnen und wird oft tragischerweise mit etwas wirklich Wohltätigem verwechselt. Die Geschichte davon – und die Herausforderung, den Unterschied zwischen der Realität und ihrer Umkehrung zu erkennen – ist auch heute noch von immenser Bedeutung.

Die Konvergenz der Religionen im geiste des Rosenkreuzertums – und die Hindernisse und den Widerspruch dagegen in der zeitgenössischen Zivilisation / Richard Ramsbotham

Was ist mit der Konvergenz der Religionen im Lichte des Rosenkreuzertums gemeint? Wie ist es möglich, dass viele, die sich als Christen bezeichnen, dennoch die territorialen und religiösen Ziele des Zionismus unterstützen können? Im Kontext der zunehmenden Polarität zwischen Globalismus und Nationalismus sind viele seltsame Widersprüche entstanden, während die Menschen versuchen, neue Wege zu finden. Ein solcher unmöglicher Widerspruch – oder Oxymoron – ist der Begriff „christlicher Nationalismus“. Kann dies zum Frieden beitragen oder nur zu weiteren Kriegen führen? Was sagt die Anthroposophie über die Polarität zwischen Globalismus und Nationalismus? In diesem Vortrag sollen vor allem Fragen zum Zionismus, zur Nationalität und zur möglichen Transformation von Nationalstaaten und der weltweiten Gesellschaft im Lichte wahrer menschlicher Freiheit und Individualität aufgeworfen werden.

Wie würde die Welt aussehen, wenn es Rudolf Steiner nicht gegeben hätte? / Anežka Janátová

Warum suchen wir heute nach der Anthroposophie? / Anežka Janátová